Der Steilhang am Bach

Das Geburtstagslied und Knuddeln nach dem Aufwachen, ein herrlicher Morgenspaziergang, flirten mit den netten Hündinnen, absichern des Reviers, köstliches Frühstück, Streicheleinheiten satt und ein neues Spieli. So ein Geburtstag kann schon verdammt anstrengend sein...


Der Winter hat sich hoffentlich für immer verpisst – denn laut kreischend fliegen hunderte von Kranichen über unser Haus (Es wundert mich seit Jahrzehnten, dass keiner dieser doch recht großen Vögel jemals doch recht groß auf mich heruntergekackt hat).

Die nadelspitzen Blätter der Krokusse schielen vorsichtig aus der Erde, wie kleine Pyramiden haben sich die Tulpenblätter ebenfalls ins Freie hoch geschraubt. Die Stare fallen in Schwärmen über die Felder her. Es riecht nach Erde und erste zarte Frühlings-Gesang-Vogelstimmen sind zu vernehmen. Wir dürfen auf den Frühling hoffen und die bald angesagten schmerzlichen Arbeiten. Ein Blick in meinen desolaten Garten lässt nichts Gutes ahnen.

Während ich noch über wochenlange Kreuzschmerzen nachdenke, schnuffelt sich Max glücklich durch sein 13tes Lebensjahr. Nach der Kastration geht es ihm bestens und sämtliche Haare wachsen dicht und schön. Voriges Jahr hatte er überhaupt keinen Fellwechsel und das Haarkleid wurde auf der Unterseite immer schütterer – das hat sich nun gründlich geändert. Wir hatten schon fast vergessen, wie sehr ein Labrador haaren kann.Verdächtige Matschspuren und unendlich viele kleine Haare zieren wieder unser Haus. Wir sind glücklich.

Und... wir haben ein neues Spiel entdeckt, dass Max offensichtlich sehr viel Freude bereitet … mir selber weniger. "Der Steilhang am Bach".

Bevor ich ihn anleinen kann, rast er schon los Richtung Steilhang und stürzt sich hinab in die Fluten. Da hilft kein Rufen, kein Schreien, kein Pfeifen. Runter geht prima – hoch jedoch nicht mehr. Aber Frauchen ist ja da und rettet den Helden. Ich packe ihn am Schlafittchen und zerre ihn hoch – er kraxelt über mich, schüttelt sich das kalte Nass aus dem Fell und geht seiner Wege, wälzt sich hinter mir grunzend im Matsch. Ich liege flach auf dem Rücken am Steilhang und frage mich, ob das alles wahr ist.

Ich sinniere über erzieherische Maßnahmen und wie viel ein Hund im Alter noch lernen kann. Wir hatten doch den Rückruf so viele Jahre trainiert, Max weiß doch eigentlich, was ein lautes „NEIN“ bedeutet. Und sooo schlecht hört er ja noch nicht.

Also komme ich zu dem Schluss, dass er es absichtlich tut, denn es macht ihm Freude, gerettet zu werden.

Vielleicht sollte ich einfach die 2 km bis zum Wehr gehen – da wird er dann wohl irgendwann auftauchen...

 

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