Schon lange ärgert uns die Zeck-Bande. Ein Rüde und zwei Hündinnen, die uns einfach nur herausfordern. Immer bellen sie lautstark, wenn wir „unser“ Revier absichern. Die reine Provokation. Max meint, es sei unverschämt, dass dieser Rüde zwei Hündinnen hat, eigentlich dürfte er gar nicht da sein. Und dass er älter und stärker ist, setzt dem Ganzen die Krone auf!
Heute, nachdem meine Grippe nachlässt, haben wir endlich die äußeren Grenzen unseres Reviers besucht. Man darf diese äußeren Grenzen nicht zu lange außer Acht lassen, denn gerade an den Grenzen des Reviers zeichnet sich der Niedergang des Imperiums ab. Fremde Rüden dringen ein und haben bereits die Encyclopedia Britannica geschrieben, bevor man sich’s versieht. Ich sehe das daran, dass Max seine letzten Tropfen Flüssigkeit gibt und unwillig grummelt, um seinem Unmut über die vielen Konkurrenten Luft zu machen.
Aber auch die Damen haben ihre Düfte hinterlassen, ich sehe das an Max’ freudig schwingender Rute.
Wir wenden uns den schwierigeren Aufgaben zu … denn wir haben uns vorgenommen, den Wald von Ästen zu befreien. Eine Lebensaufgabe, die übermenschliche Begeisterung erfordert. Ich habe (noch) keine Ahnung, unter welchen Kriterien Max seine Äste aussucht, jedoch ist er von seinem Vorhaben nicht mehr abzubringen. Es ist eine Lebensaufgabe, sie ist wichtiger als die Arbeitslosigkeit und die Verarmung in Deutschland.
Und … es ist genau das, was mir ernsthafte Sorgen bereitet. Nämlich dass die Äste des gesamten Reviers sich dereinst auf meinem winzigen Grundstück stapeln …
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