Anti-Jagd-Training

Anti-Jagd-Training

                                                              
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Ich habe mir da so ein Buch gekauft, ein recht gutes übrigens. Zuerst war ich skeptisch, als ich den Titel las "Anti-Jagd-Training". Das wäre so ähnlich als würde man mir ein Anti-Ess-Training empfehlen mit der Alternative "von reiner Luft lebt sich's auch gut".

 

Denn seit Max und ich uns trafen, bereite ich ihn auf die Jagd vor und unterstütze ihn kräftig, damit er eines Tages alle Tricks der Jagd beherrscht. Dass Max kein Grass zermalmt habe ich bereits bei unserem ersten Treffen deutlich gespürt. "Die Hand nicht wegziehen" sagte noch die Züchterin, aber da war der Streifen schon da. Später dann habe ich festgestellt, dass Max die Nase immer am Boden hat und gerne alles Mögliche rumschleppt. Ein Retriever eben - dafür wurde er ja auch gezüchtet.

 

Er soll also die Beute anzeigen, damit ich sie erledigen kann. Er merkt sich die Stelle an der die Beute tot zusammenbricht, um sie sodann in Richtung Wohnhöhle zu schleifen ... und ich gehe, Waffe geschultert, neben ihm her - beide sind wir von Stolz erfüllt und freuen uns auf das gemeinsame Mal im Bau. So soll es sein - DAS ist es, was Mensch und Hund einst zusammenführte und auf immer verband. 

 

Ich schaukle vor mich hin, und die Realität schleicht sich wie eine Klapperschlange in mein geistiges Auge. Obwohl die Wälder und Wiesen voll des Wildes sind (der Wildverbiss in meinem Garten ist der Beweis), gehört die prospektive Beute doch einem Reichen, der mit seinen Kumpels alles Wild für sich beansprucht, eben so - wie in alten Zeiten. Heute nennt sich das nicht mehr Fürst und Hofschranzen sondern Jagdpächter und dessen Jagdkumpels.

 

Die Devise lautet also für Max und mich: Rehe sind kleinere Kühe und Hasen so was Ähnliches wie Nachbars Katze. Das haben Max und ich auch recht gut hingekriegt; die Rehe lächeln schon, wenn dieser kleine Trottel vorbeikommt.

 

ABER.... wir jagen ! Stoffwürste, echten Käse und Bockwurst. Wir wühlen im Unterholz nach Emmentaler und sind ganz aufgeregt, denn die Beute ist clever und könnte uns ja noch im letzten Moment entschlüpfen. Wir machen ganze Treibjagden von mehr als einem Kilometer. Natürlich ist es ein etwas komisches Gefühl, eine Bockwurst am Seil hinter mir herzuführen (ganz besonders, wenn ich an den Nachbarn vorbei muss), aber die Spur ist heiß und Max hängt später im Geschirr wie ein Bluthund. Wir suchen einen einst geliebten Menschen, der plötzlich "über alle Berge" ist und treiben unser Ballschaf Paula die Wiese runter um das blöde Vieh gemeinsam aus dem Bach zu fischen, weil des sich dort irgendwie verheddert hat.

 

Es gibt doch nichts Schöneres, als mit meinem Hund zu jagen.

 
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Der Mensch am anderen Ende der Leine
 
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