Während der Woche habe
ich mir zwei Wege unter Einsatz meines Lebens plattgewalzt, einen Weg für
morgens und einen Weg für nachmittags. Außerhalb dieser beiden Wege versinkt
Mensch und Hund im Schnee. Ungefähr 40 cm hoch. Max Brust schleift im Schnee,
die Beine sind nicht mehr zu sehen. Seit
einer Woche haben wir keinerlei Tierspuren mehr gesichtet. Die Kastanien, die
ein mitleidiger Förster ihnen hingestreut hat, sind längst unter den
Schneemassen versunken.
Ich erinnere mich
dunkel, als das vor 6 Wochen anfing. Wie glücklich ich aus dem Fenster schaute,
als eine blütenweiße Decke die Landschaft einhüllte, still und zauberhaft lag sie da, Max und ich rannten
hinaus, um im wunderschönen Glitzerschnee zu spielen, uns rein zu werfen,
Schneeengel und Rollhund. Ich machte Bälle aus Schnee mit Schleckerliefüllung,
denen Max begeistert hinterher rannte.
Als dieses Zeug
jedoch wochenlang vom Himmel fiel, Tag für Tag, Stunde um Stunde zum undurchdringlichen weißen Tod.... fand selbst der Hund keine rechte Freude
mehr daran, da er sich weder wälzen konnte, noch irgendeine andere Spur als die
unsere vom Vortag fand.
So versuchen wir,
auf dem vorgestampften Weg zu bleiben, den ein leichtes Abgleiten nach rechts
oder links wäre fatal.
Missmutig schaue
ich allmorgendlich auf diese schmutzig weiße, tote Landschaft, die alles Leben
erstickt.
Es kracht und knirscht bei jedem Schritt. Ich bleibe stehen, um Atem zu holen - es ist so still,
dass ich meine eigene Zellteilung wahrnehme – ein scheußliches Geräusch… |