Winzige Eiskristalle bilden sich auf der Oberfläche meiner Augäpfel und der widerlich kalte Ostwind reißt einzelne Hautstückchen aus meinen Wangen. Ich spüre deutlich, wie mir, trotz Kapuze und Wollmütze das Hirn einfriert, kann aber meinen Blick nicht von Max wenden.
Ungläubig schaue ich zu, wie er wohlig grunzend im Eisbach badet, um sich gleich nach dem Bade auf dem Schneefeld zu puderzuckern.
Da, wo das Eiswasser sein Fell benetzt hatte, ist jetzt eine Eisschicht, die ihn offensichtlich warm hält, denn er ist bester Laune und pflückt frische Rehkacke und Hasen-Schoko-Eier von der zugefrorenen Wiese.
Eine Fuchsspur kreuzt seine Bahn und der unterirdische Magnet hat wieder seine Nase erfasst und schleudert den armen Hund in wunderliche Richtungen.
Ich finde einen herrlichen Stock und renne damit von dannen, aber natürlich komme ich nicht weit, denn Max ist auch das nicht entgangen. So entreißt mir die Hundeschnute den Stock und verschwindet samt Hund und glücklich wedelnder Rute vor meinem Zugriff. Max hat die Beute und schleppt sie stolz in den warmen Bau.
Knapp dem Erfrierungstod entkommen, befreie ich mich aus den vielen Lagen Klamotten – inzwischen ist die Eisschicht an Max unterer Hälfte aufgetaut und ich rubble ihn trocken. Ein heißer Tee für mich und ein Stückchen Rinderkopfhaut für Max leitet den Spätnachmittag auf dem Sofa ein.
Draußen im Garten stehen sich die Rehe die Beine in den Bauch…
Brauchen wir Ende Februar einen solch kalten Winter?
Max meint: „Unbedingt!“ |