Die dritte Socke


Das dritte, lange und dünne Paar Socken über den beiden dicken Socken ist der Trick, der die beiden anderen Socken davon abhält, sich während des Laufens in den Gummistiefeln hinunter in die Fußspitzen zu arbeiten. Jawohl, ich bin äußerst zufrieden mit meiner neuen Methode.

Nun noch die Regenhose über die Joggings, die Regenjacke, die Weste mit den ganzen Utensilien für Max, darüber den Poncho und die Schildkappe auf das Köpfchen und fertig ist das Menschenmonster.

Max freut sich, denn endlich hat dieser unhundlich heiße, trockene Sommer ein Ende und sein Lieblingselement, das Wasser, kommt von allen Seiten.  Herrliche Pfützen, Matsch und Batsch.

Der Herbst kam wie der Sommer. Ganz plötzlich und abrupt.


Schnell habe ich noch versucht, die wenigen roten Tomaten aus dem Gewächshaus zu ernten, aber bei genauem Hinsehen entdeckte ich etwas, was wohl noch nie gefilmt wurde:



Max ist guter Dinge und sammelt wieder Brennholz, welches wir wahrlich dringend benötigen, denn die heiße Glühsonne hat sich hinter dichten Regenwolken verpisst, so dass in unserer Höhle 17,4 Grad herrschen.

Die ersten Hündinnen sind paarungsbereit und der lustige Jungrüde ist vom Spielkamerad zum Konkurrenten mutiert. Ich denke, die Beiden haben einen guten Kompromiss geschlossen, der Jungspund hat sein Revier um seinen Bau herum und Max den Rest der Welt. Ist doch gerecht, oder?

Mein braver Max schleppt wieder das Anmachholz für wenigstens einen warmen Abend, als er, ganz plötzlich und unverhofft, den Ast fallen lässt und der Bodenmagnet vom ihm Besitz ergreift. Der Magnet zerrt ihn in einer Höllengeschwindigkeit den ganzen Feldweg runter, den ganzen Planweg entlang und dort am Ende um die Ecke, den Berg hinan. Längst ist Max aus meiner Sicht verschwunden, ein Rückruf hilft nicht mehr, der Magnet hat meinen Hund fest im Griff.

Als ich am Ende des Planwegs ankomme, sehe ich, wie eine gute Bekannte doch irgendwie Max Aufmerksamkeit erhascht hat und ihn mir an der Leine entgegenbringt. „Willst du ihn überhaupt noch?“, fragt sie lachend. Tja, was soll ich da sagen?  Sie hat schon zwei und ein Dritter würde nicht stören….

Die nette Berner Sennen ist heiß und war gerade ein paar Minuten vor uns diesen Pfad entlang geschlendert, natürlich nicht ohne alle paar Meter ihre Markierung zu hinterlassen. „Hey, Baby!“ steht da, und „Heute ist der Tag der Tage…“  und „Ich warte nur auf dich!“ und „Komm zu mir, du Süßester der Süßen“ und „Nur noch 100 Meter, mein Schatz“ und „Ich warte auf dich und nur auf dich…“

Meine Bekannte und ich unterhalten uns noch einen Moment, während Max jammert. Ihm wurde schließlich eine einmalige Chance vermiest.

Beim Frühstück ist die ganze Sache vergessen.

 „Alles zu seiner Zeit“ – danach scheint Max zu leben und ich denke mir, da kann Mensch wahrlich was lernen…

 
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Der Mensch am anderen Ende der Leine
 
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