Analdrüsen und andere Gespenster

Ehrlich gesagt, wusste ich bis vor kurzem gar nicht, was Analdrüsen sind, denn wir Menschen haben so was nicht. Als Max sich jedoch ständig den Hintern leckte, aber auch an sämtlichen Pfoten und am Bauch und dies trotz Flohmittel, sind wir dann doch mal zu Max Lieblingsfeind, dem Tierarzt, gefahren. 

Max ist glücklicherweise nicht besonders ängstlich und wir müssen ihn nicht in die Räumlichkeiten der Tierklinik unseres Vertrauens zerren. Er betritt neugierig die Räumlichkeiten, schnuffelt überall rum und lässt sich mittlerweile sogar ohne Schwierigkeiten auf der Wackelwaage wiegen. Er will sogar den Tierarzt begrüßen und erinnert sich erst bei dessen unmittelbarem Geruch daran, dass DAS der Tierarzt ist. Ja, genau der, der ihm ekliges Zeug in die Augen spritzt- der, der ihn mit der Spritze piekst- der, der ihm im Hintern rumpopelt und ihm die Gelenke verdreht. Diese Erinnerung gibt Max mit einem tiefen Grummeln an alle Anwesenden weiter. 

Mein Mann hebt „Gozillah“ auf den Tisch und dieser „ätzende Typ“ popelt wieder in Max Hintern rum. Analbeutelentzündung ist die Diagnose.  Es werden die Analbeutel gespült, Max protestiert mit lautem Geknurre, denn er kann ja leider nicht wissen, dass dies ihm gut tun wird. Sämtliche Erklärungsversuche wären also für die Katz. Glücklicherweise ist dieser ruhige Arzt an Max Zinnober gewöhnt und wir benötigen daher keine Maulschlaufe. Wir bekommen für eine Woche Antibiotikum und sicherheitshalber für das Jucken der Pfoten und des Bauchs ein Spot-On, was jegliche Parasiten abtöten wird. Beruhigt verlassen wir die Klinik. Max nimmt’s nicht übel und ist wieder happy. 

Also erst mal das Antibiotikum und Max geht es sofort besser. Er juckt sich fast überhaupt nicht mehr. Als das Antibiotikum jedoch verbraucht ist, fängt das Rumkauen an den Pfoten wieder an. Also, das Spot-On drauf und …. nix. Wohl doch keine Parasiten.  

Montagnacht – so kurz bevor wir alle in die Heia wollen – kann Max nicht mehr aufstehen.  Das Hinterteil will nicht hoch – die Vorderpfoten schon. Es sieht erbärmlich aus und ich greife nach dem Telefon, um den 24stündigen Notdienst der Tierklinik in Anspruch zu nehmen. Während ich noch den Anrufbeantworter mit der Notnummer abhöre, wird mir schlecht und ich renne aufs Klo. „Falscher Alarm“, sagt mein Mann, denn plötzlich steht Max wieder schwanzwedelnd vor uns mit seiner neuen Plüschkatze im Maul und will in die Heia. Wir laufen noch ein wenig mit ihm in der Wohnung und sehen, dass er noch immer Probleme hat – geben ihm Schmerzmittel und gehen erst mal schlafen.  Tierarztbesuch ist auf morgen vertagt. 

Wir denken über Max HD nach in dieser für uns relativ schlaflosen Nacht. Über das Alter und dass auch wir unsere seltsamen Alterserscheinungen haben, wo wir selbst plötzlich durch irgendeinen stechenden Schmerz daran gehindert werden, aus der Hocke hochzukommen oder irgendwie würdig aus dem Sofa aufzustehen.  

Wir reden über Max Juckreiz und das neue Futter. Ein angeblich sehr hochwertiges Futter – welches wir seit einigen Monaten füttern, denn das Beste ist für unseren Liebling gerade gut genug,  jetzt, im fortgeschrittenen Alter. 

„Never change a running system!“, sagt mein Mann und ich besorge schon am nächsten Morgen wieder Max altes Futter, mache einen Termin beim Tierarzt für 17.00 Uhr und laufe nur kurze Runden.  Max läuft, als wäre nie was gewesen. Wir fahren trotzdem zum Tierarzt. 

Wir warten draußen im Auto, denn es ist ordentlich was los in der Klinik. Unser Arzt ist in Urlaub, die Ärztin entsprechend beschäftigt. Draußen steht ein Riesenhund, der nicht zu bewegen ist, die Klinik zu betreten. Jeglicher Bestechungsversuch scheitert. Der Hund kann kaum laufen. Die Ärztin kommt raus und alle schleichen den Weg runter mit Hund.  

Mein Mann und ich sehen uns an und verzichten auf den Gang in die Klinik. Die Ärztin schaut sich an, wie Max locker aus dem Auto hüpft und durch die Gegend trabt. „Sieht doch ganz gut aus“, sagt sie – und nur, wenn er wieder ins Auto springt, kann man die HD wahrnehmen.  Wir bekommen Schmerzmittel für Max, welche wir ca. 1 Woche geben sollen. 

Nach einer Woche nun haben wir bisher nicht wieder einen „Ich-kann-nicht-aufstehen-Anfall“ erlebt. Max läuft gut seine kürzeren Runden und sein altes Futter hat dazu geführt, dass die Juckanfälle so gut wie verschwunden sind.

Wir haben heute das Schmerzmittel abgesetzt und es ging auch ohne gut. Wir haben jedoch genug Vorrat, um ihm die doch nun wohl ab und an zwickende HD zu erleichtern.



 

Copyright
 
Der Mensch am anderen Ende der Leine
 
Tiere suchen ein liebevolles Heim
 
Mein Favorit zum Thema Hundeerziehung
 
 
Heute waren schon 21 Besucher (74 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden