Shit happenz
Purzel hat die Magen-Darm-Grippe. Eigentlich nix
Ungewöhnliches in einem Hunde-Dasein, so möchte man meinen.


 
Da unser Hund jedoch offensichtlich glaubt, dass wir Gedanken
lesen können, gestaltet sich diese Angelegenheit entsprechend
schwierig. 

 
Er steht also des Nächtens auf, brummelt auch leise, was keinen
schlafenden Menschen aufwachen lässt*, rennt sodann die Treppe
runter und wartet an der Tür zum Garten, ohne irgendein
verdächtiges Geräusch von sich zu geben. 

 
Da dies in der Vergangenheit mit nicht besonders erfreulichen Hinterlassenschaften im Wohnzimmer endete (siehe u. a. die
Geschichte „
Scheiße“) haben wir schon vor Jahren einen Melder
installiert, der uns durch ein Warnsignal weckt, wenn Max
runtergehen will. 

 
Also ertönt, wie von mir befürchtet, die letzte Nacht das
Warnsignal. Ich… verschlafen… ohne Brille und Gebiss… hechte
meinem Hund hinterher, der sichtlich erfreut zu sein scheint und
öffne die Wohnzimmertür zum Garten hin. Hundi rast raus in den
Garten zur Nottüre, die hinaus in die Felder führt. 
 
Jegliches Training, ihm das Kacken im Garten anzugewöhnen,
sind gescheitert, so dass er mit zusammengekniffenem Arsch und
bereits hervorquellenden Augen wieder zu mir zurück eilt
und wieder hin zur Nottür. Also schleiche ich, mit der erst
besten Taschenlampe, die ich greifen kann, hinunter und öffne
die Nottüre. 
 
Max macht nun nicht in der grünen Wiese, nein, sondern er eilt
hoch zum nächsten Feldweg, um da irgendwo an einer ganz
bestimmten Stelle…. 
 
Meine Augen können ihm nicht mehr folgen, die Funzel, die ich mit
mir trage, taugt nix. Ich gehe zurück ins Haus, eile noch mal hoch,
um mir die Brille und unten aus der Westentasche meines Mannes
die Megalampe zu holen, hetze durch den Garten, leuchte die ganze
Gegend ab…. kein Max!
 
„Warum tue ich mir das an? Warum habe ich einen Hund? Was
tue ich hier, wo ich doch saumüde bin?“ „Wie viel Uhr
ist es eigentlich? …. „Wo ist mein Purzel? Ist ihm etwas geschehen?
Ist er beim Flüssigkacken zusammen gebrochen? Irgendwo da
draußen in der Wildnis?“
DAS ist eine gefährliche Gefühlsmischung.

Ich werde richtig wütend im Anblick meiner Hilflosigkeit und
entschließe mich, vorne zum Eingang des Hauses zu gehen, die
ganze Straße, den Planweg und den Feldweg entlang zu eilen,
eine gebisslose Suchaktion im Schlafanzug zu starten und
meinen Hund anschließend in der Mülltonne zu entsorgen. 
 
Da steht Hundi schon schwanzwedelnd vor dem Eingangstor,
lautlos, wie immer. Ist er doch brav den ganzen Weg ordentlich
–wie sich’s gehört- gelaufen und die doofe Schnalle hat wieder
mal nix gerafft.
 
Ich lasse ihn rein, er schnappt sich ein Stofftier und ab geht’s
in die Heia.

Ab morgen gibt’s Reis mit zart gekochtem Hühnchen…
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* Meine Freundin Karin hat mich mal gefragt, woher wir das
wissen, dass Max leise brummelt, da ja angeblich davon ja kein
Mensch aufwachen kann. Ich war in paar Mal wach und Zeuge,
dass er genau drei Mal brummelt. 
„Grmpf, grmpf, grmpf“ Er hat’s ja versucht und Bescheid gesagt!
...na super!

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Nachtrag für die Dorfzeitung:
Meinem Hund anzutrainieren, genau zwischen Weg und Wegesrand
(also weder auf dem Weg noch auf dem Feld) zu kacken, hat fünf
Jahre gedauert. Vorher musste ich immer die Hände unter seinen
Hintern halten und dann die Hinterlassenschaft ca. 4 km in der
Hosentasche mit mir schleppen.
Das war besonders im Sommer echt eklig.  


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