Lotto

Letzte Woche hat es keiner geschafft und der Lotto Jackpot ist auf 14 Millionen Euro angewachsen.  

Ich kann das nicht mehr mit ansehen und trete beim Edeka an den Lottoschalter. „Ich bin bereit, die 14 Millionen an mich zu nehmen – was muss ich tun?“, erkläre ich der freundlichen Dame am Schalter. Ich spiele niemals Lotto und habe daher keine Ahnung, was man da ausfüllen muss. Aber heutzutage geht alles automatisch, per Computer sozusagen, eben so wie überall. Ich verlange gleich einen ganzen Schein mit allem Drum und Dran, der auch prompt fix fertig ausgedruckt in meiner Geldbörse verschwindet. 

Schon in der Nacht schlafe ich unglaublich gut, denn um Geld brauche ich mir keine Gedanken mehr zu machen. Und dass mein Mann jeden Morgen so früh raus muss und den ganzen Tag verschwunden ist, das hat sich ja nun auch erledigt.   

Beim Frühstück diskutiere ich mit meinem Mann, dass sich unser Leben wohl nicht sehr verändern wird, denn wir sind beide recht zufrieden. Außer, dass es im Winter hier recht ungemütlich wird und wir dank der vielen Kohle –ähnlich wie es die schlauen Kraniche tun- in etwas wärmere Gefilde aufbrechen werden, um irgendwo auf einer netten Terrasse rumzulungern und mit Max baden zu gehen.  

Was könnte man tun, um endlich eine Erneuerung unserer durchlöcherten Hauptstraße zu erwirken, so frage ich mich. Nicht nur, dass Max in einen dieser Krater hineinstürzen könnte – es wäre auch beschämend, wenn uns Bill Gates zum Kaffeekränzchen besuchen käme und im Hummer* vorfahren müsste, um heil hier anzukommen.  Kurzerhand erhöhe ich meinen Lottogewinn entsprechend, um auch politisch etwas mehr Gewicht zu erhalten. Ich fühle mich unglaublich gut, denn eine wunderschöne, Alleen gesäumte Straße führt durch unser Dorf.  

Bei dieser Summe würden wir hier allerdings so nicht mehr leben können, gibt mein Mann zu bedenken. Ich schaue ihn fragend an. „Wegen der Sicherheit…“, flüstert er bedeutsam. Wir wären dann in der Öffentlichkeit bekannt und es gäbe immer böse Leute, die was abhaben wollen von der ganzen Kohle. 

Vor meinem geistigen Auge klingelt das Telefon, gerade als ich von meinem Einkauf beim Edeka zurückkehre. Ich eile ins Wohnzimmer und hebe ab, als sich eine abgefälschte Fistelstimme meldet:

 

„Wir haben Purzel!

…und

… keine Polizei!“,

 

zischt sie in mein Ohr.
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(Der Lottogewinn belief sich auf ca. 5 Euro. Ich kann wieder sorglos schlafen.) 

*Der Hummer H1 ist ein Geländewagenmodell des US-amerikanischen Militär-Herstellers AM General. Die Hummer H1 sind bekannt für ihre Geländeeigenschaften. Dank ihrer großen Spurbreite sind sie sehr standfest, können 76 cm tiefe Gewässer durchwaten, 56 cm hohe Stufen überwinden, haben eine Bodenfreiheit von 41 cm und können Böschungswinkel von 72° vorne und 37,5° hinten bewältigen. (Quelle: Wikipedia)

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