Aber Großmutter, warum...
Wolf im Landkreis unterwegs
 
11.01.2011 - KREIS GIESSEN
 
Von Imme Rieger
 
Ein leibhaftiger Wolf ist in Linden und in Watzenborn-Steinberg unterwegs. Jäger, Polizei und Mitarbeitern der Tierärztlichen Ambulanz des Universitätsklinikums Gießen haben ihn gestern Nachmittag verfolgt - jedoch vergebens.
 
Das Wildtier, das am frühen Nachmittag auf freiem Feld im Lückebachtal nahe des Kuhn-Centers von einer Spaziergängerin gesehen worden war, flüchtete in einer mehrstündigen Verfolgungsjagd bis nach Watzenborn-Steinberg, wo es in der Nähe einer Tankstelle am Ortsausgang an der Gießener Straße fast von seinen Verfolgern gestellt werden konnte. Doch der Wolf schaffte es trotz schwerster Verletzungen am rechten Hinterlauf, in den Wald zu entkommen. Dort führte sein Weg zuletzt in Richtung Gießen/Schiffenberg. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche eingestellt. (Quelle: Giessener Anzeiger)
 
Im Landkreis Gießen sucht die Polizei einen Wolf. Normalerweise sind Wölfe eher menschenscheu, dieses Tier soll allerdings verletzt sein und ein verletztes Tier könnte möglicherweise aggressiv reagieren. (Quelle: SAT1 Regionalmagazin)
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Verletzter Wolf ist verschwunden
 
12.01.2011, 14:39 Uhr
 
Der verletzte Wolf aus dem Kreis Gießen ist untergetaucht. Die Polizei fahndet weiter nach dem Tier, das am Montag gesehen wurde und sich seither nicht mehr gezeigt hat. Es sei aber immer noch nicht zweifelsfrei geklärt, ob der hinkende Vierbeiner wirklich ein Wolf oder doch nur ein freilaufender Hund ist, sagte die Polizei.
 
Ein Fußgänger, eine Polizeistreife und ein Jagdpächter hatten am Montag berichtet, einen Wolf gesehen zu haben. Eine Biologin vom Landesbetrieb Hessenforst suchte die Gegend am Dienstag ab. Die wenigen Spuren die das Tier hinterlassen hatte, reichten aber nicht, um es eindeutig zu identifizieren. Gefährlich sei der Vierbeiner nicht, sagte ein Polizeisprecher. Auch nicht für die Jogger. (Quelle: T-Online News
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Ein Wolf ist meiner Heimat aufgetaucht, lese sich in unserer Lokalzeitung. Eine ganze Seite mit getürktem Foto von einem prächtigen Exemplar, das direkt in die Kamera blickt.
 
Der Wolf befindet sich in solch unmittelbarer Nähe, dass er vielleicht jetzt in diesem Moment, um 22.43 Uhr vom Waldrand hinunter in mein Wohnzimmer schaut. 
 
Lokalzeitung und Nachrichten sind gefüllt mit Verhaltensregeln für den vollkommen unvorbereiteten Menschen, würde dieses ehrwürdige Tier denn leibhaftig vor uns Naturentwöhnten Bürgern auftauchen. Immerhin hat man es geschafft, die Polizei raus zu halten… sie wird uns also nicht mehr beschützen.
 
Ich bin voll der Freude, denn endlich werden –zumindest bis man dieses arme Tier gefunden und zur Strecke gebracht hat- die Wälder leergefegt sein und Max und ich haben freie Bahn, können praktisch die Natur ungestört in vollen Zügen genießen.
 
Tief im Inneren hege ich die Hoffnung, dass der Wolf niemals gefunden wird. Wir haben ein für unsere Verhältnisse recht großes Waldgebiet und Wölfe sind schlau. Meine Fantasie geht sogar so weit, dass dieser erste Wolf noch einige weitere Kumpels zu uns einladen würde. Wäre das nicht herrlich?
 
Die Jäger, vor Ort, damit unser Wild nicht überhand nimmt, nach eigener Aussage lenkend und regulierend in die Natur eingreifend  -da uns dereinst die größeren Raubtiere auf unerklärliche Weise abhanden kamen-  könnten getrost und von ihrer schweren Bürde befreit, die Flinte beiseite legen und ihre Trophäen in ihren Wohnzimmern ab und an mal abstauben. Denn die Wahrheit ist, dass wir dann endlich mal wieder eine gesunde Wildpopulation hätten!
 
Die Realität ist jedoch anders gestrickt als meine Träume.
 
Die Jägerschaft wird auf ihr Recht als „Naturregulator“ pochen und die Bauern sehen bereits all ihre Schafe, Ziegen und Rinder gemeuchelt auf den Feldern liegen. Die ängstlichen Mütter pressen ihre Kinder an ihre Leiber, denn der Wolf könnte die Kleinen ja vom Schulweg pflücken, und deshalb machen sie mächtig Druck auf ihre Gatten, die doch nun endlich was tun sollen.
 
Der arme Kerl hat also hier bei uns keine Chance – jedenfalls noch nicht. Vielleicht haben ja die Tierschützer schon eine genügend starke Lobby, um eine Rückführung in den Bayrischen Wald für unseren Wolf zu erzwingen?
 
Doch schon sehe ich vor meinem entsetzen geistigen Auge den selbst ernannten Großwildjäger, der sonst ja nie die zwanzigtausend Euro für einen echten Tiger zusammengekratzt hätte auf „meinen“ geliebten Wolf zielen. Jo, der Kall setzt seinen Fuß auf den Kadaver, macht noch’n Foto – und ist im Stammtisch der Held.
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Zweihundertfünfzig Jahre sind vergangen.
  
Nach dem uns das Öl ausgegangen ist, hatten wir noch einige Verteilungskriege und waren noch einige Zeit mit der erfolglosen Suche nach Schuldigen beschäftigt, was uns letztendlich zu einer nicht erwähnenswerten Zahl dezimiert hat.
 
Wir lungern in den Steppen rum und unsere Anführer malen Bilder des heiligen Obama auf handgepresstes Papier.
 
Die ersten Wolfsrudel wagen sich in die verlassene Stadt, die von Pflanzen überwuchert ist…
 
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