Reiselust


                              


ich hatte mich bereits in meinem Schaukelstuhl auf ein Altern in Würde eingerichtet, als mein Mann plötzlich der fixen Idee verfiel, ein feuerrotes Ungeheuer zu erwerben und dieses sodann zum Expeditionsfahrzeug für den Hindukusch umzubauen. 
 
Und eh ich mich versah, gehörte ich wieder zum fahrenden Volk kaum dass ich mich von den französischen Herzwürmern erholt hatte. Freiheit und Abenteuer lockten, wie dereinst, als ich mit 19 Jahren im Käfer und Lappenburg die Welt eroberte.
 
Noch nie hatten wir den Norden Europas erforscht, da wir immer der Meinung waren, dass es bei uns in Hessen schon kalt genug sei. Aber möglicherweise hat sich das ja durch den Klimawandel geändert und wir brachen auf in Richtung Dänemark. 
                              
 
Als bereits erfahrener Wohnmobil-Hund war Max echt cool, als es denn losging. Er hat mittlerweile seine eigene Reisetasche und, da wir unseren Purzel so sehr lieben, mehr Platz im Auto als wir selber. 
 
Einmal mit Max am Meer, so war mein Traum und nun standen wir da, eines sonnigen Morgens, am Ufer der Ostsee. „Schau’ mal, das Meer!“ rief ich aus in grenzenlosem Entzücken. Max war ebenso beeindruckt wie an seinem kleinen Bach zu Hause. Aber, er machte die Entdeckung, dass dieses Wasser anders schmeckt und so ließ er brav sein Mäulchen zu und baggerte nicht mit offenem Schlund durch die Fluten, wie er das sonst immer tut. 
                             
 
Dänemark kennt keine Herzwürmer und bietet als absolut hundefreundliches Land sogar Hundewälder. 




Also keinerlei Gefahren für unseren Purzel. In einem dieser herrlichen Hundewälder kommt uns doch dieser Mann entgegen mit zwei –wie ich fand- recht putzigen Hunden. Mein Mann sagte noch: „Das sind Kampfhunde – jetzt ist alles zu spät…“ während Max diesen „Bestien“ bereits freudig wedelnd entgegen eilte.
 
Nun ist Max also kampfhundeerprobt, hat in zwei Meeren gebadet, mehr Artgenossen getroffen, als er hier in unserem winzigen Dorf je treffen wird, hat sich mit allen möglichen und unmöglichen Situationen auseinandersetzen müssen und ist ein Reisender geworden, friedlich im Auto schlafend, ganz ohne Angst. 













 
Wir haben unser Revier vergrößert und ich dachte schon, dass Max sich jetzt, wo wir wieder zu Hause sind, einfach cooler benehmen wird, so wie in Dänemark eben. Nicht mehr losprescht, wenn er andere Hunde sieht, nicht mehr am Geschlechtsteil unserer Gäste schnuffelt oder des Nachbarn Hecke anpinkelt.
 
Die Hündin nebenan ist heiß und läuft frei vor dem Haus herum. Angeleint läuft Max ganz brav mit meinem Mann richtung Feld, ohne die Hündin eines Blickes zu würdigen. Ich schaue den Beiden nach und denke mir:  „Ja, so cool ist mein Hundi geworden.“
 
Ganz oben im Feld lässt mein Mann Max los und Max rast sofort zurück in unsere Straße, um sein Glück mit der Hündin zu versuchen.
 
Ist Max durch die Reise einfach noch gewitzter geworden?

                       
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Der Mensch am anderen Ende der Leine
 
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