Machos
„Alles Spackos!“ meint Max.

Ein Rüde, sofern er seine Eier behalten darf und nicht hormongechipt ist, wird eines Tages von ganz allein geschlechtsreif werden und seinen Menschen vor einige Herausforderungen stellen.

Denn auch unser bestens durchkonditioniertes Hundi wird beim Anblick (vielmehr beim Geruch) einer läufigen Hündin allen Anstand und die tausende in ihn investierten Übungsstunden einfach vergessen, sich vom Trümmerfeld entfernen, auf die Drogenfahndung scheißen oder seinen blinden Menschen über die Hauptstraße hinweg in die Büsche zerren, wo die Diva in der Standhitze die Rute zur Seite schiebt und ihr sexy Hinterteil präsentiert.


 
Daher sind die wahrlich teuren und super trainierten Rüden Kastraten… insofern aus dem Rennen und entsprechend uninteressant für intakte Rüden und Rüdinnen.

Wie alle Säugetiere, so ist auch unser Hundi der Magie des Sexualtriebs verfallen oder auf dem besten Weg dahin. Er möchte gerne alle Hundedamen für sich und die lästigen Konkurrenten zumindest mal einschüchtern. Das müssen wir ihm auch nicht beibringen, das kann er von ganz allein.

Helfen wird ihm dabei die Begegnung mit anderen Hunden, die unserem jungen Helden zeigen, wo der Hammer hängt. Will heißen, unser Liebling wird erst einmal lernen, sich in korrekter Art und Weise zu unterwerfen und den in der Hundegesellschaft bereits etablierten Hunden den üblichen Respekt zu erweisen.

Nun sind Hunde nicht gerade Anhänger unserer modernen Moralvorstellungen, scheren sich einen Teufel um die Armen und Schwachen, sind überzeugte Darwinisten, finden Demokratie schlichtweg Scheiße und würden sich auch nicht mit einem Loser paaren (selbst, wenn er noch so viel Kohle hat)

– aber… sie verfügen über ein außerordentlich großes Repertoire an hauptsächlich körpersprachlichen Signalen der feinsten Art und haben in der Begegnung mit Artgenossen schon längst geschnallt, was Masse ist, bevor wir Menschen überhaupt erst anfangen irgendwas zu vermuten. Selbstverständlich haben auch unsere Hunde eine sogenannte Etikette.

Einer echten Rüdin einfach mal so am Hinterteil schnuppern ist absolut nicht angesagt und wird sofort mit einem ordentlichen Rüffel quittiert.





Die Diva wird unserem Liebling sehr deutlich in den Hintern treten, dann weiß der Rüpel garantiert, dass es so nicht funktioniert. Die Dame von Welt möchte schließlich galant angeflirtet werden.

Die Läufigkeit der Hündinnen stellt –laut meiner Beobachtungen- die größte Herausforderung an Mensch und Hund, denn unser Held will zum Zug kommen und wir wollen (sofern wir keine Züchter sind) genau das verhindern.

Wir werden  –meist im Frühling und Herbst- feststellen, dass in unserem bisher trainingsfreudigen Hundilein von einem Tag auf den anderen eine ungeheure Veränderung des Verhaltens –ganz ohne unser Wissen und fernab unserer Kontrolle- stattgefunden hat. Das liegt daran, dass ihm das Testosteron aus den Ohren quillt, bevor wir überhaupt geschnallt haben, was Masse ist.



Ganz ohne Vorwarnung ist Hundi unaufmerksam, fahrig, jammernd, mit den Kiefern klappend und sabbernd alle paar Meter mit der Nase am Boden festgeklebt, Futter verweigernd, nächtelang fiepend  und jaulend, am Horizont verschwindend, nicht mehr abrufbar, das Kissen bumsend, usw. Ganz normal – für einen Rüden. Hundi ist nicht krank!

Eine Begegnung unter Rüden ist auch nicht mehr das, was es mal in der Welpengruppe war, als unsere androgynen Lieblinge noch mit allem und jedem spielten. Erwachsene Rüden stellen in der Begegnung mit ihren männlichen Artgenossen etwas klar, nämlich wer zur Zeit der „Highlander“ ist.


Das kann außerordentlich laut werden und für  uns Menschen gefährlich anmuten, aber, je lauter, je besser! Viel Getöse um Nichts – hinterher trinken wir ein Bierchen – so machen das unsere Helden. Männer eben!

Unser Rüde wird also recht gut durch seine Artgenossen lernen, sich in der Hundegesellschaft einzuordnen und sich entsprechend benehmen …

… sofern wir ihn denn lassen!

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Der Mensch am anderen Ende der Leine
 
Tiere suchen ein liebevolles Heim
 
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